⛵ Am 10. Juli endlich die CONZISKA vom Bootservice mit einen neuen eingebauten regenerierten BUKH DV20 Motor abgeholt..
⛵ 11.07. endlich geht es wieder los zur Küste. Diesmal mussten wir 3-mal Anlauf nehmen. Der Motor wollte einfach nicht und es musste ein neuer her. War aufregend ob wir es überhaupt dieses Jahr schaffen ans Meer zu kommen. Ziel ist diesmal Stockholm. Dort haben wir uns auch verabredet. Martina geht dort von Bord und Reinhard steigt auf.
Wir sind um 06:50 Uhr von Werder losgefahren. „Wie sind dann mal weg“. Wir hatten schönen Sonnenschein mit etwas Wolken. Die Fahrt verlief gut. In Richtung Küste waren kaum Boote unterwegs. Wir haben 2 Schleusen passiert, relativ schnell. Beim Schiffshebewerk Niederfinow sind wir gegen 20:45 Uhr reingefahren. Wir waren die Einzigen. Das war witzig. Dazu kam genau zu diesem Zeitpunkt Gewitter mit einem kräftigen Regen. Nachdem wir runtergefahren waren und das Schiffshebewerk verlassen wollten hatte der Regen und das Gewitter aufgehört. Wir sind dann noch 1 Stunde bis zur Marina Oderberg. Das Gewitter und der Regen immer vorneweg. Gegen 22:00 Uhr haben wir dort angelegt. Die Marina war fast ausgebucht. Diese Marina kann auch nur empfohlen werden. Der Hafenmeister ist dort alles. Er ist Hafenmeister, Koch und Kellner. Sehr nett. Frühmorgens erhält man einen Kaffee und wenn Brötchen am Abend vorher bestellt wurden auch diese, noch richtig warm geliefert. Mit einem Anlegerschnaps sind wir dann ins Bett gefallen.
⛵ Für Mittwoch, d. 12.07.2017 wurde zu 90% Regen angesagt. Nach dem Aufstehen um 05:45 Uhr war erst einmal sehr schöner Sonnenschein. Das Wasser war spiegelglatt und die Fische sprangen raus. Wir haben unsere Brötchen geholt, den Kaffee getrunken und gegen 09:15 Uhr in Richtung Stettin abgelegt. Eine Schleuse haben wir gegen 10:00 Uhr passiert. Gegen 13:00 Uhr kam der versprochene Dauerregen. Wir haben unsere Kuchenbude über den Mast gelegt und es war soweit alles in Ordnung. Wieder war kam uns kaum ein Schiff entgegen. Kurz vor Stettin hat eine Wildsau mit Ihren 3 Frischlingen die Oder überquert. Die ist ganz schön breit. Als ob es auf der anderen Seite etwas Besseres gibt. Zum Glück haben wir das rechtzeitig gesehen und einen Bogen gefahren. In Stettin wurde seit letztem Jahr der Stadthafen richtig gut ausgebaut. Nur die Sanitäranlagen, speziell die Duschen lassen zu wünschen übrig. Das Hafenpersonal ist sehr nett. Jedenfalls haben wir dort den fast letzten Platz erhalten. Wir waren etwas überrascht, da uns ja wie gesagt kaum ein Schiff bisher begegnet ist. Da Martin länger auf See bleibt war die Information auch sehr hilfreich, dass durch Stettin auf dem Wasser vom 01.08.-14.08.2017 kein Durchkommen ist. Grund hierfür ist die Sail mit Großmastern. Wir haben jedenfalls gegen 18:00 Uhr angelegt und wollten unseren Mast stellen. Der Regen hatte etwas nachgelassen. Aber nur für kurze Zeit. Wir hatten gerade geschafft den Mast in den Mastschuh zu legen und festzuschrauben, da kam gegen 20.00 Uhr ein Starkregen. Es schüttete wie aus Kannen. Wir mussten uns in unser Schiff flüchten, völlig durchnässt. Martina hat dann ein Steak gebraten. Leider war das eine davon eine Schuhsohle. Man konnte Glauben dass das Schmorfleisch als Rumpsteak verkauft worden war. Wir sind dann völlig geschafft gegen 24:00 Uhr in die Koje.
⛵ 13.07. Am nächsten Tag haben wir den Mast zu ende gestellt und sind dann in Richtung Swinemünde. Der Regen war weg. Dafür war es leicht bewölkt und ein starker Wind. Wir hatten Windstärke 5-6. Zuerst konnten wir noch mit Fock und Motor segeln. Das war noch schön. Da wir uns in der Richtung leicht verändern mussten, konnten wir nur noch unter Motor fahren. Die Welle hat sich immer mehr aufgebaut. Bei Ziegenort hatten wir dann eine ca. 1,5m hohe Welle und Windstärke 7. Es fuhr noch ein Segelboot vor uns. Die hatten die gleiche Idee und wollten auch nach Swinemünde. Die drehten dann allerdings im Stettiner Haff. Dasselbe haben auch wir etwas später getan. Schaut Euch an warum. Sie hatten uns gefilmt. Besser kann die Situation auf dem Haff nicht beschrieben werden. Wir haben dann gegen 16:00 Uhr im Hafen angelegt und waren lecker Dorsch essen. Der Dorsch ist an der Küste in Polen immer sehr zu empfehlen.
⛵14.07. Nach dem wir etwas länger geschlafen haben, sind wir nach dem Frühstück gegen 09:45 Uhr nach Swinemünde losgefahren. Leider nur gefahren. Im Gegensatz zu gestern war nahezu Flaute. Dafür war das Wetter sehr schön. Also sind wir gegen 12:00 Uhr in die Kaiserfahrt nach Swinemünde unter Motor eingefahren. Die Kaiserfahrt fahren wir sehr gern entlang. In der Marina Osir von Swinemünde hat sich einiges getan. Hier wurde viel investiert, u.a. wurden die Stege gesichert und alles wird über eine Karte der Marina gesteuert und abgebucht. Wir sind dann nach Swinemünde zur Strandpromenade gegangen. Dort gibt es einen kulinarischen Tempel an dem anderen. Jedoch sind diese alle sehr unterschiedlich besucht. Wir gehen sehr gern in die CHATA. Dort ist immer Betrieb. Alles sehr frisch, schnell und freundlich. Einen Platz zu erlangen ist eine Herausforderung, obwohl diese sehr groß ist. Für eine Fischsuppe, einen sehr großen Dorsch mit Pommes und Salat, sowie 2 Getränke haben wir ca. 18 € bezahlt. Swinemünde lebt vom Tourismus. Dort werden Hotels und Appartements gebaut, wie es in Deutschland nicht erlaubt ist. Aber sehr niveauvoll, auch nicht die typischen Kästen wie in Deutschland. Am späten Nachmittag sind wir entlang des Strandes zur Marina zurück. Wir wollen morgen sehr früh nach Bornholm los. Als Proviant haben wir uns sehr leckeren Räucherfisch noch gekauft. Auch viel mehr Auswahl, wie z.B. geräucherte Großgarnelen oder geräucherter Stör. Also ab in die Koje.
⛵15.07 Heute früh sind wir um 04:00 aufgestanden. Tatsächlich haben wir es geschafft um 04:55 Uhr die Leinen los zu machen um nach Bornholm zu segeln. Es sollte schönes Wetter werden und eine Windstärke von 3 bis 4. Als wir losgefahren sind war die Ostsee noch ganz glatt und wir hatten Windstärke 0. Also mussten wir mit dem Motor losfahren. Der Wind kam auch noch von vorne. Es war Martina zwischendurch schon unheimlich mit dem „es war nur Wasser, Wasser, Wasser überall und zum Glück hatten wir aber zu trinken“. Da der alte Motor vorher schlappgemacht hatte, steckte auch noch die Befürchtung etwas im Nacken, hoffentlich macht der neue Motor das jetzt nicht auch noch. Oder es kommt ein Riesenkrake aus dem Wasser und verschlingt das Boot. Da wir auch schon ein großes Leck hatten, kam auch dieser Gedanke, bloß nicht jetzt auch das mitten auf der Ostsee. Aber es ging alles sehr gut. Der Wind frischte dann bis zu einer Windstärke 5 auf und drehte. So konnten wir dann doch noch segeln. Die Welle baute sich auf 1 m auf. Der Wind flachte vor Bornholm wieder ab. Die Welle blieb. Wir sind gegen 19:00 Uhr erst in den Fährhafen von Rönne gefahren. Der war aber nicht schön. Zu empfehlen ist der Yachthafen Norrekäs Havn gleich daneben. Auch immer voll. Wir haben für 2 Tage mit 2 Mann Besatzung 52 € bezahlt. Wasser, Strom, Duschen ohne Zeit Limit, Toilette und Internet ist kostenfrei. Der Hafen hat auch eine Tankstelle zum selbsttanken. Der Hafenmeister kam gleich und war sehr nett. Hat uns über alles aufgeklärt. Kassiert wird aber über ein Terminal mit Karte. Wir haben den Hafenmeister auch nicht wiedergesehen. Abends haben wir dann noch Wasser getankt und den Grill angeschmissen.
⛵16.07 Heute bleiben wir in Bornholm. Martin hat sich zuerst um den Motor gekümmert und Martina hat erkundet, wie hier Wäsche gewaschen werden kann. Noch ist das Wetter gut und die Luft warm. Wolken zeigen sich am Himmel. Nach einem ganz entspannten Vormittag sind wir dann gegen Mittag in die Stadt. Als erstes gab es einen Einkaufsbummel. Gleich am Hafen befindet sich ein Einkaufszentrum. War gar nicht geplant, aber uns hat es auch interessiert wie die Preise hier sind. Was sollen wir Euch sagen, nicht anders als in Deutschland. Außer Kaffee, Eis und Alkohol kann hier alles wie zu Hause erworben werden. Wir hätten uns nicht so mit Vorrat eindecken müssen. Mal sehen ob es in Schweden auch so ist. Im Anschluss sind wir durch die Stadt gegangen. Rönne ist eine hübsche Stadt mit kleinen Häusern. Alles sehr gepflegt. Es gibt einen Platz, um den die Geschäfte und Cafés bzw. Restaurants verteilt sind. Jetzt fing es langsam an zu regnen. Wir setzten uns in das Café Gustav. Sehr nette Bedienung und sehr gute Küche. Auch hier die Preise für das Essen ganz normal bis auf die alkoholischen Getränke, ein halber Liter Bier ca. 10 €. Mittlerweile regnet es in Strömen. Wir habe uns noch einen Schirm gekauft. Dann ging es zurück zum Schiff. Hier haben wir gemütlich Kaffee getrunken mit dem leckeren Kuchen den wir uns vorher in der Konditorei gekauft haben.
⛵17.07 Es stürmt noch weiter. Der Regen war zum Glück weg. Eigentlich wollten wir heute Richtung Schweden nach Simrishamn. Es gab noch Segler, die ebenfalls aufbrechen wollten, in Richtung Rügen. Sie standen auf ihren Schiffen und haben den Segler beobachtet, der sich gewagt hatte nach draußen zu fahren. Nachdem wir diesen dann gemeinsam beobachtet hatten, beschlossen wir alle einhellig, dass es heute besser wäre noch im Hafen zu bleiben. Entgegen der Windprognosen lies der Wind auch nicht nach. Allgemein stimmen die Windprognosen im Wetterbericht nie, egal bei welchem. Es sind immer ein bis zwei Windstärken mehr. Wir hatten bis Abend gehofft. Also machten wir uns nochmal Richtung Platz auf den Weg. Da heute Montag ist, war hier noch viel mehr los. Eine Band spielte und es hatten alle Geschäfte geöffnet. Danach sind wir zum Schiff und haben dieses für den nächsten Tag vorbereitet. Wir haben getankt und Wasser nachgefüllt. Abends haben wir es uns gemütlich gemacht mit Oliven, Schafskäse und Wein. Wir sind früh in die Koje, da Martina um 04:00 Uhr früh aufstehen wollte. Morgen müssen wir nach Schweden.
⛵18.07. Martina ist um 04:15 Uhr aufgestanden. Der Sturm tobte immer noch, aber laut Wetterbreicht sollte dieser ab 06:00 Uhr etwas abflauen. Also hat sie Ihren Sport gemacht und Martin um 05:15 Uhr geweckt. Da sie der Meinung war die Wellen sind weniger geworden, haben wir um 06:30 Uhr die Leinen losgemacht. Draußen war der Wind nicht wirklich abgeflaut. Wir hatten eine Windstärke 5 bis 6 und eine 1,5 m hohe Welle. Wir mussten ein Stück gegen die Welle fahren. Es war nicht lustig. Danach sind wir gedreht und quer zur Welle gefahren. Unser Schiff ist toll. Es liegt wie ein Brett im Wasser. Martina musste sich nach vorn zum Schiff bewegen, sie ist gerobbt, da eine Leine etwas im Wasser gehangen hatte. Es war eine Herausforderung für Sie. Es ging auch nur, weil sie sich angeleint hatte. Dann haben wir die Fock herausgelassen, zuerst nur als Sturmfock. Wir waren hart am Wind und deshalb hat Martina all ihre Kräfte einsetzen müssen um die Fock rauszulassen und straff zu ziehen. Das Straffziehen musste sie ein paar Mal wiederholen. Sie war völlig fertig. Es war viel los zwischen Bornholm und Simrishamn. Sehr viel Berufsschifffahrt, wie auf einer Perlenkette aufgezogen, Richtung Finnland und Russland. Dazwischen mussten wir kreuzen. Etwa nach ca. 4 Stunden lies der Wind etwas nach, auf Windstärke 4 bis 5. Das war schon eine Erleichterung. Die Wellen wurden etwas flacher. Wir hatten uns ausgerechnet, in ca.6 Stunden in Simrisham zu sein. Durch den starken Wind und nur mit der Fock, waren wir zeitweise mit 7 Knoten in 5 Stunden am Ziel. Der Hafen von Simrishamn ist groß und sehr geschützt gelegen. Der Service ist hier nicht ganz so toll wie auf Bornholm. Es wird auch alles separat abgerechnet. Nicht wie in Bornholm. Bisher hatten wir noch nichts gegessen. Martina machte Nudeln mit Schweinefilet und Champignons und danach hat sie 3 Stunden geschlafen. So fertig war sie. Wir sind dann noch in den Ort gegangen. Alles sehr niedlich.
⛵19.07. Auf geht es die Küste entlang nach Stockholm. Unser Ziel heute ist Karlshamn. Es ist ein herrlicher Sommertag, leider kaum Wind. Deshalb haben wir erst unterwegs gefrühstückt. Die Sonne hat es heute sehr gut gemeint, was auf See manchmal gar nicht so toll ist. Ein paar Wolken zwischendurch wären sogar nett gewesen. Nach ca. 6 Stunden sind wir in Karlskrona eingefahren. Die Einfahrt mussten wir erst erkunden, davor liegen ganz viele Steine und einige kleine Inselchen. Karlshamn hat insgesamt 3 Häfen. Wir hatten uns entschieden in den Stadthafen zu fahren. Daneben waren noch der Fischereihafen und ein Yachthafen. Wir wollten jedoch uns noch den Ort ansehen. An diesem Tag war dort ein Rummel. Eigentlich hätten wir keinen Liegeplatz mehr erhalten. Wir haben uns dann aber an den alten Fährsteg gelegt. Der Platz war eigentlich recht gut, da dort gleich sämtliche Sanitäreinrichtungen waren. Zum Bezahlen der Liegegebühr mussten wir in das gegenüberliegende Hotel. Dort war der Betrag allerdings in bar zu entrichten. Ein Glück hatte Martina etwas Geld getauscht. Dann mussten wir aber einen Bankautomaten suchen. Entgegen in Polen und Dänemark war der Umtauschkurs wie zu Hause. Wir haben uns den Ort angesehen. Die Geschäfte machen in Schweden um 18:00 Uhr zu. Es spielte an diesem Abend auch noch ein Konzert. Aber das hat uns nicht mehr gestört. Von der vielen Sonne sind wir nur noch abends in die Koje gefallen.
⛵20.07. Heute sind wir nach Karlskrona aufgebrochen. Das Wetter war herrlich, diesmal mit ein paar Wolken. Wir wollten och sicherheitshalber im Fischerhafen von Karlshamn tanken. Der Automat nahm aber unsere VISA Karte nicht. Wir haben dann bei der Bank angerufen. Zu unserem Erstaunen, waren aber 2500 Kronen reserviert (Wir hatten es ein paar Mal versucht). Unsere Bank gab uns den Rat sich mit der anderen Bank in Verbindung zu setzen. Das haben wir getan. Dieser Tankautomat war wohl schon zu alt. Sie teilten uns mit, dass die Reservierung 24 Stunden bestehen bleibt, dann wird diese gelöscht. Da wir noch genügend Diesel hatten, sind wir anschließend durch die Schären gefahren. Dadurch brauchten wir für die Strecke auch entsprechend länger. Die Landschaft ist sehr schön und reizvoll. Man muss sich allerdings auch sehr konzentrieren. In Karlskrona konnten wir dann problemlos tanken und haben uns anschließend den Ort angesehen. Der Yachthafen wurde neu errichtet. Die Hafenanlage hat alles was gebraucht wird und sehr modern. Es gibt sogar eine Sauna bei den Duschen die in den Hafengebühren enthalten war. Der Service ist sehr gut und auch sehr nett. Es wurde etwas kühler und wir haben uns noch eine Suppe gemacht bevor wir in die Koje gegangen sind.
⛵21.07. Die Zeit bis Stockholm wird immer knapper und die Strecke ist noch lang. Also sind wir trotz Regen losgefahren. Es war zum Glück nicht kalt. Um 11:00 Uhr haben wir abgelegt. Wir wollten eigentlich nur bis Kristianopel segeln, wo wir dann gegen 17:00 Uhr angelegt hätten. Zuerst ging es durch die Schären. Der Regen hat mit der Zeit nachgelassen. Wind war so gut wie gar nicht. Allerdings mussten wir auch bis Torhamn hauptsächlich in der Fahrrinne fahren. So haben wir die Fock als Unterstützung genommen. Nach Torhamn sind wir raus auf die See. Hier hatten wir eine Windstärke 4. Bei Regen und einem wolkenverhangenen Himmel kommen einem die Wellen immer höher vor als diese sind. Zum Glück sind wir diagonal zur Welle gefahren und konnten die Fock teilweise als Unterstützung herauslassen. Dann schaukelt das Schiff nicht ganz so. Auf dem Wasser waren viel Segler. Einer musste abgeschleppt werden. Das ist immer nicht schön. Auf der Höhe Kristianopel gegen 17:00 Uhr haben wir uns überlegt noch nach Kalmar weiter zu fahren. Das bedeutete weitere 5 Stunden. Um 21:30 Uhr ging die Sonne unter. Die Hafeneinfahrt von Kalmar war schon in Sicht. Um 22:15 Uhr sind wir dann eingelaufen. Zum Glück war die Hafeneinfahrt gut beleuchtet. Der Hafen von Kalmar war sehr voll. Auch sehr groß und modern. Da war noch richtig was los. Die Hafengaststätte war voll und mit Musik. Die Segler lagen schon alle im Päckchen. Wir sind dann bis an das Ende durchgefahren. Ein einziger Liegeplatz war frei. Unser Bootsnachbar teilte uns mit, dass der Segler vor einer halben Stunde aufgebrochen war. Welch ein Glück für uns. Martina hatte leckeres Essen mit Salat, Spagetti mit Oliven und Pesto sowie Scampi vorbereitet. Um 23:00 Uhr haben wir dann gegessen. So spät war es noch nie. Nach einem kurzen abschalten und E-Mails an Freunde und Bekannte sind wir dann erschöpft in die Koje gefallen.
⛵22.07. Martina ist um 07:15 Uhr aufgestanden. Es waren da schon sehr viel Segler weg. Kein Wunder, es war ein wunderschöner Sommertag mit keiner Wolke am Himmel. Leider auch wieder kaum Wind. Wir sind mit Fock, Groß sowie später mit Motorunterstützung da wir heute noch ankommen wollten nach Paskallavik zwischen Festland und Gotland gesegelt. Das letzte Drittel ging durch die Schären. Da kam uns die Idee die Angeln rauszuholen, aber wir haben leider nichts gefangen. Der Hafen ist entgegen den bisherigen ein bisschen nostalgisch. Hier sind die typischen schwedischen roten Häuser zu finden, welche immer in den Krimis zu sehen sind. Eigentlich wollten wir hier auch tanken, aber die Tankstelle ist im Ort und so haben wir beschlossen im nächsten Hafen zu tanken. Wir verbrauchen nicht so viel ca. 1,5l / Stunde. Da wir aber noch nicht am Ziel sind muss unser nächster Hafen eine Tankstelle haben. Somit segeln wir morgen wieder einen großen Törn mit 64 sm (ca. 120 km) bis nach Fyrudden. Wir haben das Schiff für morgen klargemacht und sind in den Ort um etwas zu essen. Das mit dem Essen gehen in Schweden ist so eine Sache, da wir kein schwedisch können, gibt es so manche Überraschung in den kleineren Häfen wo englisch auch nicht so angesagt ist. Martina hat jedenfalls für heute erst einmal beschlossen nicht mehr essen zu gehen. Viel mit Fisch gibt es hier erstaunlicher Weise leider auch nicht und so Sachen wie Fischbrötchen haben wir noch nirgendwo gesehen. Vielleicht, wäre dass sogar eine Marktlücke. Wir sind dann zurück auf die CONZISKA und haben für Euch den Blog mit unseren Reiseerlebnissen weitergeschrieben um dann rechtzeitig in die Koje zu fallen. Morgen um 05:00 Uhr klingelt der Wecker. Na ja Segeln ist eben keine Pauschalreise mit langem Ausschlafen und Vollpension.
⛵23.07. Wir sind um 07:35 Uhr losgefahren. Das Wetter war sehr schön. Die Schären rund um Paskallavik sind wundervoll und sehr faszinierend. Auf unserer Fahrt nach Fyrudden sind wir ca. 3 Stunden in diesen Schären gefahren. Man muss aber ganz konzentriert dort fahren. Es ist eine teilweise sehr enge Fahrtrinne. Man kommt sich vor wie in einem Labyrinth und es muss viel Slalom gefahren werden. Aber es lohnt sich. Nach 3,5 Stunden waren wir dann auf See. Zuerst hatten wir nicht viel Wind, eine Windstärke 2 bis 3. Erstaunlicherweise waren die Welle dafür schon wieder ziemlich hoch, so ca. 80 cm. Wir haben die Fock herausgelassen und das Groß hochgezogen. Wir mussten am Wind fahren und lagen entsprechend nach Backbord. Der Wind wurde mit der Zeit zunehmend stärker und frischte auf Windstärke 5 auf. Die Wellen wurden auch entsprechend höher. Zum Schluss fuhren wir 7 Knoten, was mit unserer Conziska schon sehr viel ist. Die Fahrt war ganz schön rasant. Das haben wir so ca. 4,5 Stunden durchgehalten. Wir sind dann noch 3 Stunden auf See nur mit dem Groß weitergesegelt und hatten noch 5,5 Knoten. Da wir ziemlich entlang der Küste gesegelt sind, mussten wir auch immer auf Untiefen und herausragende Felsen aufpassen. Das ist eine Besonderheit in Schweden. Um ca. 18:30 ging es dann in die Schären nach Fyrudden. Die Wellen borsteten an den Felsen, welche nur kurz aus dem Wasser ragten. Es war ein Schauspiel. Diese Schären gehörten schon zu den Stockholmer Schären. Sie waren nicht so grün wie die in Paskallavik. Der Hafen lag dann noch ca. 2 Stunden entfernt in den Schären. Wir sind insgesamt 13 Stunden unterwegs gewesen. Der Hafen selbst scheint am Ende der Welt zu sein. Er ist sehr klein. Die Sanitäreinrichtungen sind einfach, sauber und gepflegt. Leider ohne Waschmaschine aber dafür mit Sauna. Die Hafengebühren wurden immer weniger. Hier mussten wir nur noch 175 Kronen bezahlen. Es gab da sogar einen Laden zum Einkaufen. Das war auch dringend notwendig, da wir kein Brot mehr hatten. Als wir im Hafen festgemacht hatten waren wir fix und fertig. Martina hat uns noch Spagetti mit Thunfisch und Oliven gekocht. Anschließend sind wir nur noch schlafen gegangen.
⛵24.07. Diesmal haben wir etwas länger geschlafen. Martina ist erst einmal um 07:15 Uhr aufgestanden und joggen gegangen. Danach wurde gefrühstückt, Wasser und Diesel getankt. Die meisten Schiffe haben frühzeitig den Hafen verlassen. Wir haben ca. 11:30 Uhr getankt. Nach uns ist es plötzlich im Hafen sehr voll geworden und viele weitere Schiffe wollten auch tanken. Offensichtlich wird dieser Hafen gerade deswegen angelaufen. Um 12:00 Uhr ging es dann ganz gemütlich nach Oxelösund durch die Schären. Auch hatten wir wieder einen sehr schönen Tag erwischt. Die Strecke nach Oxelösund war diesmal nicht so lang und wir haben insgesamt mit 6 Stunden gerechnet. Durch die Schären ist die Fahrtzeit immer eine Stunde bisher länger gewesen als geplant. Wir sind dann noch auf See gesegelt. Diesmal sehr ruhig und entspannt. Das hätte ein paar Stunden so gehen können. Es waren aber nur 2 Stunden. In Oxelösund haben überlegt in welchen Hafen wir fahren. Wir haben gleich den ersten genommen. Martin dachte wir müssen den nächsten Tag wieder etwas zurückfahren. Dieser Hafen war aber schon für Gastlieger belegt. Innerhalb des Hafens gab es noch eine private Marina. Dort haben wir uns an einen freien Stegplatz gelegt. Laut Hafenbuch sollte das erlaubt sein. Allerdings hatten wir somit keinen Strom. Aber das ging auch mal. Wir haben dann noch gegrillt und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
⛵25.07. Wir sind ziemlich früh losgefahren. Um 08:35 Uhr sind wir in Richtung Torsa aufgebrochen. Wir hatten uns vorgenommen so weit zu fahren wie es geht. Es ging durch die Stockholmer Schären. Das Wetter war durchwachsen. Als wir fast in Torsa waren haben wir den Kurs auf Skansholmen gestellt. Und als wir fast in Skansholmen waren, haben wir beschlossen nach Södertalje weiterzufahren. Die Fahrt war sehr angenehm. Die Zeit verging wie im Flug, weil es in den Schären so viel zu sehen gibt. Wir sind durch 2 Brücken gefahren. Beide waren kurz vor Södertälje. Die erste Brücke war 40 m hoch. Kurz vor Södertälje gab es eine Zugbrücke mit einer Höhe von 26 m und aufgemacht mit 29 m. Das Bauwerk bestand aus 3 nacheinander angeordnete Brücken. Die erste war zum Hochziehen. Die in der Mitte haben wir nicht herausgefunden und die letzte war eine Klappbrücke. Die Fahrgasse kurz vor Södertälje ist sehr eng. Da uns kurz vorher ein Containerschiff entgegenkam, wussten wir, dass diese Brücken deswegen so gebaut worden sind. Der Hafen war gleich links hinter der Brücke. Die Stege waren alle neu. Es gibt zu dem Hafen ein Café. Dort wird bezahlt. Die Hafengebühren steigen in Richtung Stockholm an. Hier haben wir 250 Kronen bezahlt. Die Sanitäreinrichtungen sind sauber und einfach. Hier gibt es keine Sauna. Alles muss hier mit Karte bezahlt werden, sogar die Kugel Eis, welche sich Martin geholt hatte. Wir haben noch einen Spaziergang gemacht und uns die Schleuse angesehen. Diese müssen wir morgen zuerst passieren. Davor liegt noch eine Klappbrücke. Diese geht aber mit der Schleuse zusammen auf. Wir haben dann den schönen Sommerabend genossen und auf Deck zu Abend gegessen.
⛵26.07. Heute war wieder etwas länger schlafen angesagt. Unser Ziel Stockholm ist nur noch 25 sm entfernt. Martina ist joggen gegangen und hat Brötchen geholt. Zu dieser Zeit ist ein Containerschiff in die Schleuse gefahren. Wir hatten uns noch den Abend vorher unterhalten, dass in diese Schleuse ein Schiff von solch einer Größe nicht reinpasst. Aber weit gefehlt. Anschließend haben wir dann bei herrlichstem Sonnenschein gefrühstückt. Gegen 10:30 Uhr sind wir dann zur Schleuse gefahren. Ein ganzer Schwall Schiffe fuhr hinein. In den Schleusen in Schweden befinden sich Seile an denen man festhält während des Schleusens. Somit erspart man sich die Leinen auswerfen zu müssen. Es ist gut durchdacht. Nach der Schleuse kam eine Brücke mit 15 m Durchfahrtshöhe. Einige Segler mussten warten bis diese Brücke aufklappt. Wir konnten weiterfahren. Es ging durch die Mälaren. Wir haben als Ziel die Wasahamnen Marina angesteuert. Diese Marina liegt mitten in der Stadt. Dazu mussten wir in Stockholm durch 2 Brücken fahren bis zur Schleuse. Am Ausgang der Schleuse befand sich eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 12,80 m. Die Schleuse stand offen, so dass wir gleich reinfahren konnten. Sämtliche Boote muss dicht aufrücken. Danach wurde per Karte und Unterschrift kassiert. Da wir uns an den Seilen festhalten mussten, war das gar nicht so einfach. Erst danach bemerkte das Schleusenpersonal unseren Mast und fragte uns nach der Höhe. Alle waren gespannt ob wir durch die Brücke passen. Diese wird für Segelboote nur alle 3 Stunden geöffnet. Laut unseren Daten von der Wibo haben wir eine Masthöhe ab Wasserlinie von 11,50m, dazu kommt noch die Windex, der Windmesser und die Antenne. Es könnte also knapp werden. Der Schleusenwart sagte uns, wenn wir das hier schaffen, dann schaffen wir noch auch die letzte Brücke. Martin musste in der Mitte der Brücke durch. Da war noch ein Schlitz. Alle waren ganz gespannt. Der Schleusenwärter hat uns geholfen, indem er die Motorboote aufforderte als erste zu fahren, auch die hinter uns. Danach hat er uns das ok gegeben, nachdem er gesehen hat wir passen gerade so durch. Die Brücke hätte keine Handbreit tiefer sein dürfen. Zum Glück ist der Wasserstand zurzeit niedrig. Bei der nächsten Brücke haben wir uns darauf verlassen, dass der Schleusenwärter uns ja gesagt hatte wir passen dann auch dort durch. Es war dann nicht mehr weit zur Vasa Marina. Vor uns fuhr ein Segelboot was dort auch rein wollte. Dieses hat jedoch wegen Fender rauslassen vorher aufgestoppt. War nicht nett, da wir genau dahinter waren. Jedenfalls hatten wir aber dadurch den letzten Liegeplatz in der Marina erhalten. Der Segler nach uns musste wieder rausfahren. Allerdings sind später auch noch ein paar wenige Plätze freigeworden. Die Marina Wasahamn ist sehr unruhig. Pro Tag sind 400 Kronen zu bezahlen. Die Sanitäreinrichtungen sind in Ordnung. Reinhard und Petra sind inzwischen auch in Stockholm mit dem Flugzeug gelandet. Mit Ihnen machen wir uns jetzt 3 schöne Tage in Stockholm. Danach steigt Reinhard auf und Martina fliegt mit Petra zurück nach Berlin. Unser Ziel Stockholm haben wir in 10 Tagen ab Swinemünde erreicht, wenn die Zeit in Bornholm abgezogen wird. Wer hätte das gedacht!